Probleme mit WLAN-Empfang EinführungProbleme mit dem WLAN-Empfang können ganz unterschiedliche Ursachen haben. WLAN ist eine hochkomplexe Technik, mit welcher digitale Daten über das Medium „Luft“ übertragen werden – es handelt sich um ein sog. „Shared Medium“, also ein Medium, welches von sehr vielen Teilnehmern gleichzeitig benutzt wird. Dazu gehören die WLAN-Netze der Nachbarn, Bluetooth-Verbindungen, Auto-Türöffner, Mikrowellen, Babyphones uvm. – alle diese Anwendungen tummeln sich im 2,4Ghz-Frequenzband oder in angrenzenden/überlappenden Bereichen. Damit es dabei nicht zu Verwechslungen kommt, sind komplexe Mechanismen notwendig, durch welche sichergestellt werden soll, dass alle Datenpakete eindeutig gekennzeichnet und verschlüsselt sind und dass alle WLAN-Teilnehmer möglichst immer nur abwechselnd und nicht gleichzeitig senden. Da die WLAN-Standards im Laufe der Zeit viele Updates, Revisionen und Verbesserungen erhielten (a/b/g/n/ac/ax), sind Verbindungs-Probleme und Inkompatibilitäten nicht vollständig zu vermeiden. Es folgen daher ein paar praktische Tipps, wie man WLAN-Verbindungsprobleme lösen oder wenigstens umgehen kann.WLAN-Treiber-UpdateFalls das WLAN-Modul recht neu ist (also erst seit kurzem auf dem Markt ist), kann manchmal ein einfaches Treiber-Update schon Probleme beseitigen. Aktuelle WLAN-Treiber kann man direkt beim Hersteller herunterladen – sie sind für alle Laptops gleichermaßen gültig. Bei der Gelegenheit kann man auch gleich seinen Bluetooth-Treiber aktualisieren.Für Intel Wireless Module: Windows 10 and Windows 11 Wi-Fi Drivers for Intel Wireless Adapters Intel Wireless Bluetooth for Windows 10 Für Intel Killer Wireless Module (ehemals RIVET Networks):Intel Killer Performance SuiteFirmware-Update im WLAN-Router„Router“ wird hier synoym mit „Access Point“ (AP) verwendet.Falls das WLAN-Modul der allerneusten Generation entspricht, aber der WLAN-Router schon etwas älter ist, kann es vorkommen, dass ältere Router mit den neusten Modulen nicht so ganz zurechtkommen. Zwar sind alle WLAN-Standards prinzipiell abwärtskompatibel. Doch wie immer steckt der Teufel eben im Detail.Jeder Router hat eine individuelle Firmware welche sich über den Hersteller des Routers aktualisieren lässt. Bei vielen Routern finden Firmware-Updates inzwischen semi-automatisch im Web-Interface des Routers statt. Bei manchen muss man vorher die Update-Datei von der Website des Herstellers manuell herunterladen. Seltener kommt es vor, dass sich Kombi-Geräte aus WLAN-Router und DSL-/Kabel-Modem nur per Fernzugriff direkt vom Provider updaten lassen. Die erste Anlaufstelle ist immer der Hersteller des Routers oder des Dienstleisters, welcher den Router zur Verfügung gestellt hat.Um das Web-Interface des Routers zu finden, geht man wie folgt vor: Kommandozeile öffnen mit Win+R: cmd „ipconfig“ eintippen → Windows zeigt die IP-Adresse der LAN- und WLAN-Verbindungen an Unter „Default Gateway“ steht die IP-Adresse des Routers Diese IP-Adresse in die Adresszeile des Browsers eingeben Benutzername und Passwort des Routers hat man bei der Ersteinrichtung vergeben. Eventuell stehen die Daten auch auf dem Typenschild auf der Unterseite des Routers. Bitte beachten: einige wenige WLAN-Router setzen sich nach einem Firmware-Update automatisch auf Werkseinstellungen zurück. Deshalb sollte man vor dem Update ein LAN-Kabel bereithalten, für den Fall, dass man man dem Update keinen WLAN-Zugriff mehr hat. Sollte der WLAN-Router auch gleichzeitig als DSL-/Kabel-Modem fungieren, sollte man möglichst auch die Internetzugangsdaten des Internet-Providers bereithalten, zum Beispiel indem man diese (sofern möglich) vor dem Update aus der Web-Oberfläche des Routers abschreibt.Sicherheits-/Tuning-Software deaktivieren/deinstallierenWie bereits in der FAQ-Kategorie „Tipps“ erläutert: wir raten davon ab, dass System mit unzähligen Tuning- und Sicherheitsprogrammen zu überfrachten, da diese manchmal unerwartete Nebenwirkungen haben oder sich gegenseitig im Weg stehen können. Bei WLAN- oder Internet-Problemen empfehlen wir probehalber sämtliche Sicherheits-Software (Firewalls, Virenscanner) zu deinstallieren (eine einfache Deaktivierung etwaiger Schutzfunktionen ist erfahrungsgemäß nicht ausreichend).Router-Einstellungen verändernFalls sich etwaige WLAN-Probleme auch nach den o.g. Tipps nicht verbessern, so kann man versuchen, ein paar Einstellungen zu verändern. Denn manchmal kommt es vor, dass WLAN-Modul und -Router zwar dieselbe Sprache sprechen, in einzelnen Punkten dann aber doch „Meinungsverschiedenheiten“ haben und nicht richtig miteinander harmonieren. Die Web-Oberfläche eines WLAN-Routers bietet meistens vielfältige Einstellungsmöglichkeiten, welche man zur Fehlerbehebung durchprobieren kann. Oftmals sind diese Einstellungen hinter einen „Experten-Modus“ oder hinter „Advanced“ versteckt.Für alle Einstellungs-Änderungen am WLAN-Router gilt: schreibt auf, was ihr geändert habt! Vor allem wenn man die Verschlüsselungs-Einstellungen ändert, sollte man genau darauf aufpassen, ob man dabei nicht aus Versehen das WLAN-Passwort ändert. Auch hier gilt wieder: ein LAN-Kabel ist ein gutes Backup. Sollte man sich einmal aus Versehen komplett aus dem WLAN ausschließen, wird man mit einem LAN-Kabel auf jeden Fall wieder Verbindung aufnehmen können.Sollten alle Versuche scheitern – also solltest du trotz aller Versuche keine Verbindung mehr zum Router herstellen können – dann hilft zum Schluss immer noch der Reset-Knopf. Jeder Router hat einen winzigen Knopf, den man mit einer ausgeklappten Büroklammer für 5-10 Sekunden lang eindrücken kann. Dadurch wird der Router auf Werkszustand zurückgesetzt – allerdings müssten dann unter Umständen auch wieder die Verbindungsdaten des Internet-Providers neu eingeben (sofern es sich beim Router um ein Kombi-Gerät mit DSL-/Kabelmodem handelt).Es folgen ein paar Tipps zu WLAN-Einstellungen, welche man im Router verändern kann: WPS (Wi-Fi Protected Setup) deaktivieren. Diese Funktion ist eigentlich dazu da, das Verbinden mit dem WLAN zu vereinfach (z.Bsp. über „Konfiguration per Knopfdruck“). In der Praxis kann sie aber auch zu Problemen führen. Wir empfehlen daher, diese Funktion zu deaktivieren und sich ganz klassisch über SSID (WLAN-Netzwerkname) und gemeinsam genutztes WLAN-Passwort einzuwählen. WPA/WPA2 umschalten. Viele Router bieten standardmäßig einen Hybrid-Modus, in welchem sowohl WPA als auch WPA2 als Verschlüsselungs-Methode genutzt werden. Manche (vor allem ältere) WLAN-Module kommen damit nicht zurecht. Da WPA2 für Privat-Anwender keinerlei Vorteile bietet, empfehlen wir einen Wechsel auf einfaches WPA ohne Hybrid-Modus. Nicht empfohlen wird „WEP“ – dieser Standard ist veraltet und lässt sich leicht knacken. Kanäle umschalten. Die WLAN-Standards bieten in den meisten Ländern 11-13 Funkkanäle (in Japan sogar 14) im 2,4Ghz Frequenzband. Viele Router sind standardmäßig so eingestellt, dass sie automatisch den besten WLAN-Kanal wählen sollen. Das klappt aber unter Umständen mehr schlecht als recht. Besser ist es daher, selber einen Kanal zu wählen, welcher möglichst frei von anderen WLAN-Netzen ist. Um herauszufinden, in welchen Ecken Ihres Hauses welche Kanäle besonders belegt sind, gibt es recht gute Wi-Fi Analyzer Apps für Android-Smartphones. Zwischen WLAN-Frequenzbändern 2,4GHz und 5GHz umschalten. Viele WLAN-Router und -Module können auch im 5Ghz-Band funken. Diese Fähigkeit wird auch als „Dual Band“ bezeichnet. Manche Router sind dabei so eingestellt, dass sie in beiden Bändern gleichzeitig funken können. Das kann durchaus seine Vorzüge haben, kann aber auch zu Problemen führen. Bei häufigen Verbindungsabbrüchen kann man versuchen, im Router entweder nur das 2,4Ghz-Band oder nur das 5Ghz-Band auszuwählen. Aber Obacht: im exklusiven 5GHz-Modus kann das WLAN nicht mehr von Geräten genutzt werden, welche nicht 5GHz-fähig sind. Dies betrifft vor allem besonders alte Laptops und besonders alte Smartphones. Um diese Geräte wieder ins WLAN zu holen, muss man im Router das 2,4GHz-Band wieder aktivieren. Zwischen a/b/g/n/ac/ax-Standards umschalten. Alle diese verschiedenen WLAN-Standards bauen aufeinander auf und sind eigentlich abwärtskompatibel. Die meisten Router sind so eingestellt, dass sie mehrere Standards gleichzeitig unterstützen. In seltenen Fällen kann aber auch dies zu Problemen führen. Es kann sich deshalb lohnen, Standards einzelnen Standards durchzuprobieren. Die Standards sind in der vorherigen Aufzählen von links nach rechts dem Alter nach sortiert („ax“ ist der neuste Standard). Ältere Standards mögen zwar mit leichten Performance-Verlusten einhergehen, aber könnten eventuell zuverlässiger sein. Aber auch der umgekehrte Fall ist möglich: eventuell reagiert das Netz besser, wenn nur einer der neusten Standards aktiv ist (davon ausgehend, dass alle WLAN-Teilnehmer diesen auch unterstützen). Austausch des WLAN-Moduls ist möglichSollte keine der oben genannten Maßnahmen helfen und sollte eine Software-Ursache zu 100% ausgeschlossen sein, kommen immer noch zwei Möglichkeiten in Betracht: entweder WLAN-Modul und Router vertragen sich einfach nicht miteinander oder das WLAN-Modul ist einfach nur defekt. In beiden Fällen lässt sich das WLAN einzeln ausbauen und über unseren Vorabtausch-Service auswechseln – gern auch gegen ein anderes Modell. Eine Einsendung des Laptops ist für diesen Vorgang nicht unbedingt nötig. Bitte nimm dazu einfach mit unserem Kontakt mit unserem Support auf.