Welche Tuning- und System-Software empfiehlt XMG? Keep it simple!Wir würden nicht empfehlen, das System von Beginn an mit Tuning- und System-Software von Drittanbietern zu überfrachten. So bringt Windows zum Beispiel bereits einen sehr effektiven Anti-Virenschutz mit – die Nachinstallation von zusätzlicher Sicherheitssoftware ist in der Regel überflüssig und kann mitunter der Systemstabilität abträglich sein.Der beste Virenschutz befindet sich zwischen den Ohren… ;-)Dennoch gibt es eine Reihe von Zusatz-Programmen, die man durchaus mal probieren kann.Der Allrounder: Windows Task ManagerDer in Windows integrierte Task Manager hat seit seinen Anfangszeiten sehr viel dazugelernt. Hier ein paar praktische Tipps: Strg+Shift+Esc öffnet den Task Manager per Hotkey mit einer Hand. Im „Leistung“-Tab werden sowohl iGPU als auch dGPU angezeigt. Dort sieht man also sofort, ob ein leistungshungriges Programm oder Spiel auf der richtigen GPU läuft. Rechtsklick auf CPU-Verbrauchsdiagramm: nach logischen Kernen anzeigen (siehe Screenshot) um zu sehen, ob evtl. ein einzelner Kern voll ausgelastet wird. Im „Details“-Tab nach „CPU“ sortieren, um zu schauen, welches Programm die CPU momentan am stärksten belastet. Mit einem Rechtsklick auf die Kopfzeile der Details-Liste kannst du weitere Spalten hinzufügen. Die nützlichste Spalte ist „GPU Modul“: sie ermöglicht, genau zu prüfen, welche App welche GPU nutzt (siehe Screenshot). Im „Autostart“-Tab kannst du nach „Status“ sortieren und Programme, die nicht unbedingt automatisch starten müssen, deaktivieren. Damit kann man also schon recht viel Analyse betreiben, ohne auch nur ein einziges Drittanbieterprogramm installiert zu haben.Monitoring für Profis: HWiNFO64Das unserer Meinung nach beste Programm zur Überwachung von Energieverbrauch und System-Temperaturen ist HWiNFO64. Unser XMG Control Center kann zwar ebenfalls die CPU- und GPU-Temperatur anzeigen, aber für eine wahre System-Analyse kommt man um HWiNFO64 nicht herum.Mittels Doppelklick auf die Sensor-Werte lassen sich Graphen einblenden, die sehr schön den zeitlichen Verlauf des jeweiligen Wertes anzeigt. So kann man mit HWiNFO64 sofort erkennen: Wieviel Watt verbraucht meine CPU gerade? (CPU Package Power) Schläft meine NVIDIA-Grafikkarte ordnungsgemäß? (GPU Power) Wieviel Akku-Energie wird gerade verbraucht? (Charge Rate; zeigt bei Verbrauch Minus-Werte an) Die Verlaufsdiagramme haben eine von HWiNFO64 vordefinierte Ober- und Untergrenze. CPU Package Power hat zum Beispiel standardmäßig eine Obergrenze von 300 Watt – das ist für einen Laptop ein bißchen zu hoch. Man könnte diesen Wert z.Bsp. auf 80 oder 120 Watt stellen. Dazu muss man lediglich in das kleine Textfeld oben rechts die 300 mit der gewünschten Zahl ersetzen – die Änderung wird sofort übernommen.Im Screenshot zu sehen: CPU- und GPU-Power, zzgl. GPU-Temperatur. Während das Diagramm gezeichnet wurde, lief ein kleiner GPU-Benchmark. Für CPU Package Power sind 80 Watt als Diagramm-Obergrenze gesetzt, für GPU Power sind es 165 Watt.Alternativ kann man auch einfach in jedem Diagramm auf „Auto Fit“ klicken – dann passen sich die Grenzen automatisch an den jeweils kleinsten und größten gemessenen Wert an. Die Funktion lässt sich mit einem erneuten Klick auf „Auto Fit“ auch wieder deaktivieren.Sensor-Logging mit HWiNFO64Für eine tiefergehende Analyse kann man mit HWiNFO64 einen vollständen Sensor-Log anlegen: Klicke dazu in der Sensor-Ansicht unten rechts auf das grüne [+]-Symbol. Definiere den Ordner und den Dateinamen deiner neuen Log-Datei. Sobald du auf „Speichern“ klickst, beginnt HWiNFO64 mit dem Logging. Das grüne [+]-Symbol hat sich nun in ein rotes „X“ gewandelt – damit kannst du das Logging wieder beenden. Während des Loggings werden sämtliche Sensor-Werte alle 2 Sekunden in eine CSV-Datei geschrieben. Diese CSV-Datei lässt sich anschließend mit dem kostenfreien Tool GenericLogViewer analysieren oder einem Tabellenkalkulationsprogramm weiterbearbeiten.In diesem Beispiel-Screenshot ist zu sehen, wie der CPU-Energiebedarf nach dem Ende eines Benchmarks nach auf deutlich unter 5 Watt sinkt während die Package C8 Residency gleichzeitig auf über 60% ansteigt. Man kann beliebig viele Diagramm-Linien gleichzeitig anzeigen lassen. Die X-Achse ist dabei sychronisiert, so dass die Diagrammlinien in direktem Verhältnis zueinander stehen.Zwei gut geschriebene Anleitung zu diesem Thema gibt es hier: HWiNFO – Full Guide Reading HWiNFO logs Beide Links führen in das Wiki von r/TechSupport, einem Subreddit für allgemeinen PC/Tech-Support.Systembericht anlegenEin Systembericht listet alle verbauten Hardware-Komponenten und sämtliche Treiber- und Firmware-Versionen auf. Dies kann später einmal beim Troubleshooting hilfreich sein. Starte HWiNFO64 erneut, entferne den Haken bei „Sensors-only“ und klicke auf „Run“. In dem großen Fenster findest du oben links ein großes Disketten-Symbol, beschriftet mit „Save Report“. Klicke nun auf „Durchsuchen“ und definiere Ordner und Dateinamen für deine Report-Datei. Klicke auf Weiter und belasse alle weiteren Optionen, so wie sie sind. Anschließend wird eine HTML-Datei erzeugt, welche wir bequem im Browser bequem lesen können. Der Systembericht enthält keine persönlichen Daten – selbst der Name des Benutzerkontos ist nicht enthalten.Wohl aber enthalten sind Seriennummern von Komponenten, aus welchen wir über unser Warenwirtschaftssystem die Kundenummer, Produktionsdatum und ähnliches herleiten können. Derartige Details können unserem Support-Team bei der Fehlersuche helfen.Obacht: Manch andere Programme halten die NVIDIA GPU wachEin weiterer Grund, welcher für HWiNFO64 spricht: Es geht sehr sparsam mit den Systemressourcen um und weckt die NVIDIA-Grafikkarte während der Überwachung nicht proaktiv auf. Es überwacht die NVIDIA-GPU nur, wenn ein anderes Programm sie tatsächlich nutzt. Somit greift HWiNFO64 während der Überwachung nicht in das Systemverhalten ein.Im Gegensatz dazu gibt es einige Programme, welche tatsächlich die Grafikkarte wachhalten und welche deshalb man deshalb auf Laptops mit Hybrid-Grafik (insbesondere im Akku-Modus) nicht dauerhaft laufen lassen sollten. Dazu gehören: AIDA64 (mit geöffnetem Sensoren-Fenster) ASUS GPU Tweak II CPUID HWMonitor MSI Afterburner NVIDIA GeForce Experience NVIDIA Inspector NZXT CAM Open Hardware Monitor TechPowerUp GPU-Z Hinweis: diese Liste basiert auf einer Untersuchung von Anfang 2020. Sollte eines der Programme inzwischen die GPU nicht mehr wachhalten, bitten wir um einen Hinweis über einen unserer üblichen Kontakt-Kanäle.Alle diese Programme mögen zwar für sich genommen gut und richtig sein, aber für die dauerhafte System-Überwachung eignen sie sich auf Laptops unseres Erachtens nach eher nicht. Auch für eine schnelle Analyse des Idle-Verbrauchs bzw. des Akku-Verbrauchs sind sie ungeeignet, da sie ja die NVIDIA GPU aktivieren und somit aktiv in den Idle-Verbrauch eingreifen.Sonstige Tuning-TippsEs gibt viele Programme, welche vorgeben, das System zu verschlanken. Beliebte Beispiele sind ShutUp10 und Win10Debloater. Diese sind nicht schlecht, aber es schwingt immer das Risiko unerwarteter Nebenwirkungen mit, wenn z.Bsp. System-Komponenten deaktiviert oder deinstalliert werden, welche später (evtl. nach einem Windows-Update) für irgendeine Funktion benötigt werden. Bei der Nutzung solcher Programme sollte man sich also zumindest sicher sein, dass man Änderungen ggf. rückgängig machen kann oder dass man im Zweifel gewillt und befähigt ist, in Zukunft beim Troubleshooting mal eine saubere Windows-Neuinstallation durchzuführen.Weitere Artikel mit ähnlichen Tipps: How to Tweak Windows 10 for Gaming and Productivity Everything You Need to Disable in Windows 10 15 Windows Settings You Should Change Now! Windows 10 Optimization for Gaming and More Disclaimer: Diese Links sind aus diesem Reddit-Post ausgeliehen. Manche der Artikel sind schon ein paar Jährchen alt. Wir freuen uns über weitere Vorschläge bzw. Updates. Bitte nehmt gerne Kontakt mit uns auf.