Produktivitätssteigerung durch Nutzung von Touchpad-Gesten

Was ist der Unterschied zwischen einem Touchpad und einem Clickpad?

Clickpads sind ohne eigene Tasten konzipiert. Anstatt fest und unbeweglich wie herkömmliche Touchpads zu sein, sind Clickpads in der Lage, sich beim Herunterdrücken leicht nach vorne zu neigen. Dieser Neigungsmechanismus ist die Voraussetzung für den mechanischen „Klick“, den man in den unteren Ecken auslösen kann. Dieses Konzept birgt die Eigenheit, dass Clickpads je nach Art ihrer darunterliegenden Dämpfung beim Antippen ein klein wenig klapprig wirken können.

Wie haben sich Clickpads in den letzten Jahren entwickelt?

Clickpads sind seit der Einführung des „Microsoft Precision Touchpad“-Standards im Jahr 2015 immer häufiger anzutreffen. Dieser Standard hat das Nutzererlebnis auf allen Geräten vereinheitlicht, indem er intuitive Mehrfingergesten direkt auf der Ebene des Betriebssystems implementiert. Davor hatte jeder Touchpad-Hersteller seine eigenen, proprietären Gesten, wie z.Bsp. Website-Scrolling durch Ziehen des Fingers am rechten Rand des Touchpads. Diese Gesten erforderten jedoch spezielle Herstellertreiber und funktionierten nicht immer sofort, wenn man einen Laptop neu einrichtete.

Seit der Einführung des „Precision Touchpad“-Standards ist die Notwendigkeit von Touchpad-Treibern Geschichte. Jetzt funktionieren Multi-Touch-Gesten out-of-the-box, immer und überall und bieten ein einheitliches Erlebnis auf allen modernen Laptops, unabhängig von Marke, Hersteller oder Modell.

Bei der Umstellung auf Clickpads geht es daher nicht nur um Ästhetik oder darum, dem Stil von Apple nachzueifern, sondern darum, eine intuitivere und effizientere Art der Interaktion mit dem Laptop zu finden. Durch den Wegfall der separaten Tasten bieten Clickpads mehr Touch-sensitive Oberfläche für präzise Bewegungen und Mehrfingergesten. Gleichzeitig sind sie konzipiert, dass sie schon auf leichtes Tippen und Streichen reagieren (nicht nur auf hartes Klicken), wodurch die Finger weniger ermüden und man schneller und präziser arbeiten kann.

Was sind die am häufigsten verwendeten Gesten, deren Nutzung ich mir angewöhnen sollte?

Diese Gesten sind in Windows schon mit Standard-Einstellungen verfügbar:

  • Tippen mit einem Finger: Entspricht einem Linksklick auf einer Maus. Ein kurzes Antippen reicht aus. Ein physischer Klick ist nicht erforderlich.
  • Tippen mit zwei Fingern: Diese Geste entspricht einem Rechtsklick und ruft das Kontextmenü an der Stelle auf, an der sich dein Cursor befindet, ohne dass du deine Hand in die Ecke des Clickpads bewegen musst.
  • Tipp-Tipp-Ziehen: Ideal für Drag & Drop-Operationen. Tippe zweimal schnell hintereinander und halte den Finger beim zweiten Tipp mit der Oberfläche in Kontakt. Nun kannst du Objekte verschieben, ohne die Linksklick-Ecke des Clickpads umständlich mit einem zweiten Finger gedrückt halten zu müssen. Sobald du das Touchpad loslässt, lässt der Mauszeiger die gezogene Datei los. Funktioniert auch beim Markieren von Text oder bei Gummiband-Auswahl von mehreren Dateien.
  • Scrollen mit zwei Fingern: Blättern bzw. Scrollen gelingt mühelos, wenn man mit zwei Fingern gleichzeitig vertikal oder horizontal über das Clickpad fährt.
  • Zoomen mit zwei Fingern: Mit dieser Funktion kannst du die Ansicht in deinem aktuell genutzten Programm im Handumdrehen vergrößern und verkleinern. Lege einfach zwei Finger auf das Clickpad und spreize sie auseinander, um hineinzuzoomen, oder ziehe die Fingerspitzen zusammen, um herauszuzoomen. Dies ist nützlich zum Betrachten von hochauflösenden Bildern oder zum Vergrößern und Verkleinern großer Tabellenkalkulationen. Außerdem erleichtert es das Lesen von Dokumenten und Webseiten wenn du Text und Absätze auf Bildschirmbreite vergrößerst. Im Englischen wird diese Geste „Pinch to zoom“ genannt.

Die nächsten beiden Gesten müssen zuerst in den Windows Touchpad-Einstellungen eingerichtet werden:

  • Drei-Finger-Tippen: Kann eine dritte Maustaste replizieren, um Links in neuen Tabs zu öffnen oder Browser-Taps mit einem Klick zu schließen.
  • Drei-Finger-Swipe: Mit dieser Geste kannst du schnell die Lautstärke regeln, ohne die entsprechenden Fn-Hotkeys benutzen zu müssen.

Suche im Windows-Startmenü nach „Touchpad“, um diese Optionen zu finden.

(Bild)

Diese Einstellungsoberfläche ist auf allen XMG- & SCHENKER-Laptops seit etwa 2016 verfügbar.

Wie du in den Windows Touchpad-Einstellungen sehen kannst, gibt es noch weiteren Spielraum für persönliche Anpassungen. Wenn du neu im Umgang mit Touchpad-Gesten bist, solltest du es am Anfang einfach halten. Lasse die hier genannten intuitiven Gesten zunächst in dein Muskelgedächtnis übergehen. Um versehentliche Eingaben zu vermeiden, kannst du die restlichen 4-Finger-Gesten deaktivieren, damit du sie nicht versehentlich auslöst, wenn du die 3-Finger-Gesten exerzierst.

Wie können diese Gesten meine Produktivität verbessern?

Hier sind einige Beispiele:

  • Surfen im Internet: Wenn du den Drei-Finger-Tipp so einstellst, dass er als mittlere Maustaste fungiert, kannst du mit einem einfachen Tippen beliebige Links in neuen Tabs öffnen. Wenn du mit drei Fingern auf einen Browser-Tab tippst, wird dieser wieder geschlossen. Mit zwei Fingern kannst du problemlos durch Websites scrollen, während du mit der „Pinch to zoom“-Geste die Ansicht vergrößern oder verkleinern kannst, um ergonomischer zu arbeiten.
  • Textverarbeitung: Ein einfaches Antippen platziert den Cursor, ein doppeltes Antippen wählt ein Wort aus und ein dreifaches Antippen markiert einen ganzen Absatz. Kombiniere Tippen mit dem Halten der Umschalttaste, um große Textabschnitte auszuwählen: Setze den Cursor an den Anfang des Bereichs, den du auswählen möchtest, halte dann die Umschalttaste gedrückt und setze den Cursor an das Ende. Der gesamte Text dazwischen wird hervorgehoben, sodass du ihn mit Strg+C für Kopieren oder Strg+X für Ausschneiden weiter bearbeiten kannst. Für kleinere Textmengen kannst du auch die „Tipp-Tipp-Zieh“-Geste nutzen, um Textstellen per Drag & Drop zu selektieren.
  • Tabellenkalkulationen: Mit einem Zwei-Finger-Scrolling kannst du schnell durch große Datensätze navigieren, und mit einer Pinch-to-Zoom-Geste kannst du die Zellengröße für eine bessere Lesbarkeit anpassen.
  • Nachrichten: Mit einem Doppeltipp wählst du ein Wort zur schnellen Bearbeitung, mit einem Dreifachtipp wählst du die ganze Nachricht aus. Mit dem Scrollen mit zwei Fingern kannst du ganz einfach durch deinen Chatverlauf blättern.

Fazit: die Umstellung von herkömmlichen Touchpads auf Clickpads mag für einige Nutzer eine gewisse Herausforderung darstellen. Klar ist aber auch, dass die intuitive Nutzung von Mehrfingergesten die Effizienz des Arbeitens und die User Experience insgesamt deutlich verbessern kann. Sobald du diese Gesten beherrschst, wirst du die mit ihnen verbundene Leichtigkeit und Eleganz zu schätzen wissen.