Wieso werden manche Modelle nicht mehr mit Windows 10 angeboten? Wir bitten um Verständnis dafür, dass der Support von Chip-Lieferanten und Technologie-Partnern für Windows 10 sukzessive ausläuft. Für manche, aktuellen Modelle bieten wir nur noch eingeschränkten Support. Informationen hierzu befinden sich im vorhergehenden FAQ-Artikel:Was bedeutet „eingeschränkter Support“ für Windows 10?Die folgenden Modellgenerationen erhalten von uns allerdings gar keinen Windows 10-Support mehr: XMG FOCUS (M22) XMG FOCUS (E23) XMG NEO (E22) XMG NEO (E23) XMG PRO (E22) XMG PRO (E23) XMG APEX (M23) SCHENKER WORK (E22) SCHENKER WORK (M23) SCHENKER WORK Base (M23) SCHENKER VISION (E22) SCHENKER VISION (M23) SCHENKER MEDIA (E22) SCHENKER MEDIA (E23) SCHENKER KEY (E22) SCHENKER KEY (E23) SCHENKER KEY 17 Pro (E23) Diese Liste umfasst sämtliche Modelle mit der zwölften und dreizehnten Generation von Intel Core. In unserem aktuellen Portfolio umfasst dies die folgenden CPUs: Intel Core i5-1235U Intel Core i5-1240P Intel Core i7-1260P Intel Core i7-12700H Intel Core i9-12900H Intel Core i5-1340P Intel Core i7-1360P Intel Core i9-13900H Intel Core i9-13900HX E- und P-Cores ab Intel Core 12th GenDie zwölfte Intel Core-Generation (und folgende) unterscheidet sich von früheren Generationen darin, dass sie nun erstmals zwei unterschiedliche Arten von CPU-Kernen hat: Performance-Cores (P-Cores): getrimmt auf hohe Leistung Efficiency-Core (E-Cores): getrimmt auf hohe Effizienz, also niedrigen Energieverbauch Dieser Verbund aus unterschiedlichen CPU-Kernen wird auch „Big.LITTLE“-Konzept genannt. Dieses Hybrid-Design wurde erstmalig von ARM im Jahre 2012 vorgestellt. Inzwischen wird dieses Prinzip auch von Apple und seit 2021 erstmals auch von Intel angewendet.Hybrid-Design muss vom Betriebssystem unterstützt werdenDas Zusammenspiel dieser CPU-Kerne wird durch den neuen „Intel Thread Director“ gewährleistet: dieser verteilt die Rechenaufgaben (also die laufenden Programme und Prozesse) zwischen E- und P-Cores so, dass weniger dringliche Hintergrundaufgaben auf den E-Cores und rechenintensive Aufgaben auf den P-Cores ausgeführt werden. Ein Hintergrundartikel dazu befindet sich hier:Directing Traffic to Maximize the Use of Hybrid ChipsDer „Intel Thread Director“ erfordert das Zusammenspiel von Hardware und Betriebssystem. Die Technik wird seitens Microsoft erst ab Windows 11 unterstützt. Ein nachträglicher Support unter Windows 10 ist nach unserem Kenntnisstand nicht in Planung. Unter Linux wird grundlegender Support seit Linux-Kernel 5.18 zur Verfügung gestellt. Siehe auch: Welche XMG-Laptops sind Linux-kompatibel? Was passiert, wenn ich Windows 10 verwende?Verwendet man diese Hybrid-CPU-Modelle mit Windows 10, dann verzichtet man auf die intelligente Lastverteilung zwischen den unterschiedlichen CPU-Kernen. Aufgaben werden den Kernen dann relativ willkürlich zugeordnet, da Windows 10 nicht zwischen E- und P-Cores unterscheiden kann. Dies wirkt sich zwangsläufig negativ auf Akku-Laufzeit und Performance aus: Negative Performance-Auswirkung: dann, wenn Single-Thread-lastige Aufgaben willkürlich einem E-Core zugewiesen werden. Die E-Cores bieten weniger Performance als die P-Cores. Negative Auswirkung auf Akkulaufzeit: dann, wenn weniger dringliche Hintergrundaufgaben willkürlich auf P-Cores laufen. Diese haben bei ähnlicher Last einen etwas höheren Energieverbauch, wodurch sich die Akkulaufzeit mess- und spürbar reduziert. Single-Thread-lastige Aufgaben umfassen sowohl Gaming, als auch viele Vorgänge im Content Creation Bereich. Zwar mag viel Software heutzutage auf die gleichzeitige Auslastung mehrerer Kerne optimiert sein. Aber dennoch gibt es meistens einen Thread, welcher eine besonders hohe Auslastung dazu (der Haupt-Thread). Wird dieser dann willkürlich einem E-Core zugewiesen, entsteht ein Flaschenhals, welcher sich auch negativ auf die Performance der anderen, damit zusammenhängenden Threads auswirken kann.Anwendungsfälle, welche sich wirklich gleichmäßig auf alle Kerne/Threads verteilen, umfassen beispielsweise Software-Video-Encoding (H.264, HEVC etc.) und CPU-basiertes Rendering (Blender, Cinebench etc.). In diesen Sonderfällen hat die willkürliche Verteilung zwischen E- und P-Cores keine negative Auswirkung. Aber in allen anderen Vorgängen, welche eher Single-Thread-lastig sind, ist der Performance-Verlust durch Windows 10 recht eindeutig.Kann ich die E-Cores irgendwie umgehen?Bei manchen Modellen besteht die Möglichkeit, die E-Cores per BIOS-Setup zu deaktivieren. Dadurch kann man zwar negative Performance-Auswirkung bei Single-Thread-lastigen Anwendungen verhindern, aber gleichzeitig würde man auf eine große Menge an Multi-Core-Performance verzichten, da mit deaktivieren E-Cores insgesamt weniger Kerne zur Verfügung stehen. Die negative Auswirkung auf die Akkulaufzeit vergrößert sich hierbei sogar noch, weil dann wirklich alle Aufgaben auf den P-Cores ausgeführt werden.Im Desktop-Bereich ist es so, dass es innerhalb der 12ten Generation Intel Core auch solche Desktop-CPUs gibt, welche ausschließlich P-Cores verbaut haben. Im Mobil-Segment ist das aber nicht der Fall: alle Mobilprozessoren der 12ten Generation bilden einen Verbund aus E- und P-Cores und benötigen daher den „Intel Thread Director“ in Windows 11.HandlungsempfehlungAufgrund der unabänderlichen technischen Umstände führen wir intern keine Tests von Windows 10 auf den betroffenen Systemen durch. Wir können daher nicht sagen, ob es ggf. noch weitere Treiber gibt (z.Bsp. Audio oder sonstige Peripherie), welche unter Windows 10 nicht richtig laufen.Dazu kommt, dass Intel seit der 12ten Generation Intel Core keinen offiziellen Chipsatz-Support für Windows 10 bietet. Aktuelle Chipsatz-Treiber lassen sich zwar noch installieren. Aber es ist nicht auszuschließen, dass der Support irgendwann gänzlich eingestellt wird.Wir empfehlen daher den Betrieb von Windows 11 auf Laptops mit Intel Core 12th & 13th Gen.Darf ich trotzdem selber Windows 10 installieren?Für Kunden, welche manuell eine Installation von Windows 10 auf diesen Modellen durchführen möchten, geben wir folgende Hinweise: Kunden können die Windows 11-Treiber aus unserem Download-Portal für das jeweilige Gerät unter Windows 10 probieren. Die meisten Treiber werden sich problemlos installieren lassen. Wir geben allerdings keine Garantie darauf, dass sich alle Treiber installieren lassen. Wir können nicht garantieren, dass zukünftige Software-, Treiber- oder Windows-Updates noch mit dem Gerät kompatibel sein werden. Für den Fall, dass ein Betrieb von Windows 10 mit aktuellen oder zukünftigen Software-, Treiber- oder Windows-Updates sich nicht zufriedenstellend einrichten lässt, empfehlen wir ein Upgrade oder eine saubere Neuinstallation von Windows 11. Eine entsprechende Anleitung befindet sich hier: Saubere Windows-Neuinstallation Die Gefahr eines Hardware-Garantieverlustes durch den Betrieb von Windows 10 besteht nicht. Sollte sich im Rahmen einer Garantie-Reklamation herausstellen, dass ein reklamiertes Problem nur unter Windows 10, nicht jedoch unter Windows 11 auftritt, so wird im Rahmen der Garantieerfüllung ein Upgrade auf bzw. eine Neuinstallation von Windows 11 angeboten.